Ndandi Safaris

THORSTEN MEIER
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Reiseberichte

Eine kulinarische Reise in Namibia

Ob Springbockrücken in Kräuter-Olivenkruste, garniert mit Melonenkugeln in Portwein, Krokodil mit Rösti, Austern auf Eis oder einfach nur ein saftiges Grillsteak - Gourmets kommen in Namibias Küche voll auf ihre Kosten. Und obendrein das ganze geschmackvoll verpackt als ‚candle light dinner’, gewürzt mit afrikanischer Exotik oder Lagerfeuerromantik, eine kulinarische Reise in Namibia wird unvergessen bleiben.
Man riecht schon förmlich das saftig, brutzelnde Fleisch, wenn man an die beliebteste Beschäftigung der Namibier denkt: das ‚Braaien’. Über offenem Feuer wird Rind-, Lamm- und Wildfleisch gegrillt. Die exzellente Fleischqualität in Namibia verspricht wahren Hochgenuss, denn bis heute fehlen selbst in der Rindfleischproduktion künstliche Hormonbehandlungen. Die Tiere werden ausschließlich auf Naturweiden gehalten. Eines ist somit in ganz Namibia wie selbstverständlich auf dem Teller zu finden: schmackhaftes ‚Biofleisch’.
Sich nun hungrig mit einem leckeren Steak ans Lagerfeuer zu setzen, mit einem Rockshandy aus Soda, Limo und einem Schuss Pflanzenbitter oder einem kühlen Bier in der Hand - wem läuft bei dieser Vorstellung nicht jetzt schon das Wasser im Munde zusammen? Doch bitte nicht mit irgendeinem Bier: Tafellager oder Windhoek Lager muss es dann schon sein! Nach deutschem Reinheitsgebot von 1516 ist es gebraut, denn diesem hat sich die Brauerei Windhoek seit 1904 verpflichtet.
Gut zum ‚kühlen Blonden’ passen auch das eine oder andere, im so genannten ‚Potjie’ zubereiteten Gericht. Muse, ein Lagerfeuer und Geduld braucht man dazu, wenn dieses im gusseisernen Dreifußtopf gelingen soll. Nach mitunter vier Stunden Garzeit werden dann die köstlichsten Speisen hervorgezaubert - von Curry-Hühner-Potjie mit Aprikosen bis Ochsenschwanz in Rotwein, dazu passend ein Stück ‚Potbrot’, welches auch auf der Kohle des Feuers gebacken wird.
Auf Safari Tour gehören sicher Biltong und Trockenwurst mit ins Gepäck. Wie bereits in längst vergangenen Zeiten, sind sie auch heute noch die leckersten Knabbereien für den Hunger zwischendurch. Während das Biltong meist aus luftgetrocknetem, hauptsächlich mit Koriander gewürztem Wild- oder Rindfleisch hergestellt ist, kann sich in der Wurst von Rind- bis Wildfleisch und Schafsfett befinden - gewürzt meist nach geheimen Familienrezepten.
Und für diejenigen, die einen ganz tiefen Blick in Afrikas Kochtöpfe wagen möchten, garantiert eine in Namibia beliebte Vorspeise ein ganz spezielles Gaumenabenteuer: Mopanewürmer, eine proteinreiche Köstlichkeit. Gebraten schmecken diese, auf den Mopanebäumen lebenden Raupen, wie Hackfleisch. In manchen afrikanischen Restaurants, findet man sie hier und da auf der Speisekarte. Serviert werden sie etwa mit Chilis und Zwiebeln oder Tomatensauce. Auch sind interessante Geschmackserlebnisse garantiert, wenn man herausfindet, was sich hinter den Gerichten Oxuxwa und Oshingali verbirgt. Mais- und Mahangubrei als Beilage, werden hier nicht fehlen und noch so manche typisch afrikanische Speise verspricht mit Sicherheit eine gelungene Überraschung.
Wer sich nun letztendlich doch nach einem romantischen Dinner bei Kerzenlicht sehnt, der ist garantiert in den Gourmetrestaurants von Windhoek gut aufgehoben. Wie wäre es mit Wild? Rückenfilets von Kudu, Oryx, oder Springbock, serviert auf cremigem Pilzrisotto mit grünem Spargel aus der Küstenstadt Swakopmund, auch Straussenfilet auf einer würzigen Merlotsauce mit Gemüse und Polentaschnitte, sowie Krokodil, garantieren einen Leckerbissen. Außerdem stehen Carpaccio von namibischem Rinderfilet, Spargel in namibischem Olivenöl gebraten, mit Parmesankäse auf der Speisekarte. Mit ganz besonderem Glück, abhängig von der Jahreszeit und nur für ein paar Wochen, sind sogar Trüffel hier zu finden – eine Delikatesse aus dem Sand der Kalahari, geerntet von den San, den dort lebenden Jägern und Sammlern. Dank ihnen und den Köchen versprechen dann Trüffelsuppe, hausgemachte Tagliatelle mit cremigem Trüffelragout oder Wildfilet, serviert mit Reis und gerösteten Trüffeln, wahre Gaumenfreuden. Und auch ein weiterer namibischer Pilz ist lediglich für kurze Zeit hier zu genießen, als Pilzsteak, geschmort in Butter und Sahne oder roh. Nur bei gutem Regen ist er auf Termitenhügeln zu entdecken: der riesige, tellergroße Omajova-Pilz.
Was Namibias Küste und das Meer noch an Spezialitäten hervorzaubert, das erahnt ein Feinschmecker bestimmt. Ob Fisch, wie Kingklip, Lachs oder Schwertfisch, ob Butterfisch, Hai, Garnelen oder Languste - alles kommt frisch zubereitet in den Restaurants auf den Tisch. Und wie wäre es mit Muscheln oder Austern auf Eis, aus der Zucht von Walvis Bay und Lüderitz? Auch Vegetarier können sich in den namibischen Gourmetrestaurants mit einem Vegetarierteller nach Art des Hauses überraschen lassen.
Ein guter Tropfen Wein zum Essen dazu, lässt jedes Gericht gut munden. Weltbekannte, südafrikanische Weine sind allerorts zu finden und wer den Colombard Weißwein oder Ruby Cabernet Rotwein kennen lernen will, der muss eine der wenigen Weinkellereien Namibias besuchen. Auch namibischer Grappa ist dort zu finden. Exportiert wird der namibische Wein noch nicht, im Gegensatz zu den im Süden Namibias geernteten Wüstentrauben von Aussenkehr. Weil sie früher reif werden als in anderen Ländern, ist ein guter internationaler Absatzmarkt vorhanden.
Außerdem muss unbedingt eine Besonderheit des südlichen Afrikas getrunken werden: der Amarula. Dieser Cremelikör wird aus den Früchten des Marulabaumes gewonnen und erinnert in seinem Geschmack etwas an Bailey’s.
Zu guter Letzt noch ein Tipp für Naschkatzen: Selbst gemachte Pralinen, Kuchen nach alter deutscher Backkunst gebacken und natürlich Schokolade versüßen so manchem in Namibia den Alltag. Während auf der einen Seite hier in Namibia seit Jahrzehnten Osterhasen, Pralinen, Tafeln und Weihnachtsmänner aus Schokolade großindustriell hergestellt werden, so steckt auf der anderen Seite eine feine, aber kleine Konditorei in Omaruru noch in den Kinderschuhen. Erst dort und im nahen Umkreis, sind die beliebten Likör-Pralinen, Müsliriegel, Marzipanbrote und eine ganze Reihe zuckerfreier Schokohäppchen für Diabetiker zu haben. Nur hier und da findet man sie auch schon in größeren Städten, zumal es heute wie damals guter Kühlung und Planung bedarf, um schnell schmelzende Schokolade auf eine weite Reise durchs sonnige Namibia zu schicken.
Spannend bleibt zu erfahren, welche Leckereien die Zukunft noch serviert, denn viele Köche, Konditoren und Feinschmecker sind noch eifrig am Rezepte suchen. Jedoch eines ist wohl jetzt schon klar: Ob süß oder cremig, salzig oder sauer, pikant oder würzig, knackig oder knusprig – in Namibias Küche ist für jeden Geschmack etwas dabei. Guten Appetit!

Ulrike Anja Schweiger - Mai 2006

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